Spanien im Februar
erlebt von Rösli und Werner Hohler-Waldmeier

Aufgrund der guten Wetterprognosen in Spanien, haben wir kurzentschlossen den Camper gepackt und uns am 9. Februar 2002 in Richtung Spanien verabschiedet. Auf der Autobahn konnten wir die kalte Witterung schnell hinter uns bringen. Dafür mussten wir die hohen Autobahngebühren in Frankreich in Kauf nehmen. In der Gegend von Barcelona konnten wir doch schon deutlich wärmere Temperaturen spüren. Am ersten Tag wollten wir bis Cambrils fahren, eine Gegend die wir vom Sommer her kennen.
Der Camping Els Prats war gemäss ADAC-Campingführer (allerdings letztjährig) als ganzjährig geöffnet eingetragen. So waren wir sehr enttäuscht, als wir dann vor verschlossenen Toren standen. Die Idee im Februar nach Spanien zu gehen war also doch nicht besonders gut, oder? Der Camping Cala d’Oques in L’Hospitalet de l’Infant (nur wenige Kilometer weiter) war offen. Einige Campeure waren auch schon da. Einer hatte in den letzten Wochen schon ein paar Stürme überlebt. Am nächsten Tag ging es voller Erwartungen weiter, in den angeblich so warmen Süden. Unser Ziel „La Manga“ in der Nähe von Murcia. Also haben wir, noch einige hundert Kilometer unter die Räder genommen. Die Fahrt war sehr schön, besonders wenn die Autobahn entlang des Meeres erhöht den Berghängen entlang führte. Bei der Ankunft in La Manga haben wir den gleichnamigen Campingplatz angesteuert und nicht schlecht gestaunt, denn wir konnten nur unter wenigen freien Stellplätzen aussuchen. Offensichtlich suchten auch andere Leute die Wärme und zwar gleich für den ganzen Winter.
Camping La Manga
Camping La Manga
La Manga hat 1100 Stellplätze, davon sind etwa 500 fest vermietet resp. Verkauft. Von den restlichen 600 Plätzen waren dann wenige Plätze frei für unangemeldete Kurzzeit-Camper. Diese Plätze sind aber unter hohen Bäumen und somit mehrheitlich im Schatten. Die Langzeit-Camper standen privilegiert auf den sonnigen Plätzen, den sie hatten den Platz schon vor einem Jahr reserviert. Der Camping La Manga ist sauber und gepflegt. Das Restaurant war abends sehr gefragt, gab es doch das Menu (man konnte unter 2 Menus ausgelesen) für unter 9 Euro inkl. Getränke.
Rund um den Camping dagegen war nichts los. Die riesigen Betonsiedlungen links und rechts standen leer. Das Ufer am Mar Menor bot sich für Spaziergänge an (vor allem für Radfahrer), war aber wegen den riesigen Touristen-Siedlungen nicht besonders reizvoll. Anders auf der gegenüberliegenden Seite zum Mittelmeer hin.&xnbsp;Da konnte man Wandern im Parque Regional de las Salinas(900 km2), in wunderbarer Natur. Es hatte Kakteen und Palmen wie im Wilden Westen und die Blumen blühten wie bei uns zur Sommerzeit. Klippen, Sand, kleine und grosse Buchten gaben der menschenleeren Küste seinen Reiz.
Palmen
Meer
Die Temperaturen waren tagsüber meist angenehm warm (20-23°), aber manchmal, wehte ein kühler Wind, so dass man sich auf die Sonne freute. Leider hatten wir keine Fahrräder dabei, hätte man doch einige Touren im ebenen Gelände machen können. Die Bergwerkstadt La Union wäre ein Ziel gewesen mit seinem Bergwerks-museum. Auch zum Einkaufen wäre ein Fahrrad dienlich gewesen, obwohl das Angebot im Super-markt auf dem Campingplatz nicht schlecht war.
Die ganze Reise hat sich gelohnt, obwohl es bis zum Schluss 3500 km waren. Zwei Wochen sind allerdings etwas kurz, aber immer noch besser als gar nicht. Wir machten noch einen Zwischenstopp bei Tarragona auf dem Campingplatz Craixell. Auch dort war es schön, jedoch kam ein kalter Nordwind auf. Wie wir von andern Campern vernommen haben, soll es noch weiter nach Süden bis nach Cádiz sehr schön und warm sein. In Portugal an der Algarve soll jedoch vom Atlantik her ein kalter Wind wehen. Vielleicht hatten wir in diesem Jahr auch nur sehr viel Glück mit dem Wetter, denn Ende Februar bis jetzt Mitte März war der Wetterbericht für diese Gegend schlecht. Trotzdem schauen wir doch wie's nächstes Jahr aussieht und gehen etwa zwei Wochen länger und noch etwas weiter in den Süden.

16. März 2002
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Blumen